Die Konstabler: Ein ganz spezielles Kaliber
Die Konstabler gelten mithin als eine der ältesten Gruppen des historischen Freischiessen, welches seit hunderten von Jahren in Mengeringhausen gefeiert wird. Mit ihren alten Hakenbüchsen und der Kanone erinnern sie an die Anfangszeit der Schützengsellschaft, die sich im Jahre 1502 zum Schutze der Stadt gründete. Im Jahre 2019 feiert unsere Gruppe das 200jährige Jubiläum der ersten Erwähnung. Es wird jedoch vermutet, dass die Konstabler tatsächlich im Jahr 1502 ihre Wurzeln haben.
Im Jahre 1722 wurden die Hakenbüchsen der Konstabler das erste Mal als “Doppelhaken” erwähnt. Die Schützenrechnung von 1722 berichtet, dass “eine fremde Herrschaft” durch Mengeringhausen gekommen ist um die fürstliche Familie in Arolsen zu besuchen. “Deswegen ist vor den drei Toren mit den Doppelhaken geschossen worden und an Pulver hierzu verwendet für 3 Taler, 12 Groschen”. Das Grüne Buch der Stadt berichtete jedoch schon zum Jahr 1618, dass sich in der “Rathcammer” unter anderem 22 Harnische, 26 Pickelhauben oder Sturmhüte und 26 Hakenbüchsen befanden. Die in den Festzügen mitgeführten Helme und Hakenbüchsen sind demnach schon älteren Datums.
Bei den Freischießen in den Jahren von 1791 bis 1818 sind es 12 Doppelhaken, die von den “Kanonieren” getragen werden. 1818 wird dann für die Träger der Doppelhaken neben der Bezeichnung “Kanoniere” auch das Wort “Artillerie” und erstmals auch “Konstabler” gebraucht.
Die Zahl der Konstabler wird im Laufe der Zeit immer größer: 1832 sind es 14, 1860 schon 22 Personen, die namentlich aufgeführt werden. Heute zählt die Gruppe der Konstabler 38 Mitglieder, die sich in Trommler, Fahnenträger und -begleiter, Träger der Hakenbüchsen, Kanonentruppe, Hornträger, die Speerträger des eisernen Grafen Heinrich und die Schlußreiter aufteilen.
Erkennungszeichen der Zugehörigkeit ist bei vielen Kameraden eine üppige Barttracht – auch das trägt zum Ruf bei, verwegen, (laut)stark und trinkfest zu sein.